Die Verbandsliga-Kegler des KV Geislingen haben ihr Auswärtsspiel bei der TSG Bad Wurzach mit 5:3 Punkten gewonnen. Das Spiel, das an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten war, wurde nach jeweils 720 Kugeln mit dem allerletzten Wurf zugunsten der Geislinger entschieden, die die beiden Mannschaftspunkte für die bessere Gesamtkegelzahl mit 3433:3432 Kegeln denkbar knapp für sich entscheiden konnten. Mit diesem Sieg bleibt der KVG mit jetzt 18:6 Punkten Tabellenführer KSC Hattenburg (22:4 Punkte), der ebenfalls in einem sehr engen Match in Ulm gewann, auf den Fersen.
Für Geislingen gingen zunächst wie gewohnt Benjamin Teichert und Herbert Fäßler auf die Bahnen. Von Beginn an machten die Wurzacher, die als Tabellenachter und somit Drittletzter noch gegen den Abstieg kämpfen, mächtig Druck. Teichert spielte zwar gut mit, verlor aber den ersten Satz (146:158 Kegel) gegen Wurzachs Kapitän Arnold Zapf ebenso wie Herbert Fäßler, der gegen Pascal Dosch schwach begann und mit 131:153 den Kürzeren zog. Doch dann kamen auch die Gäste besser ins Spiel. Teichert lieferte sich mit Zapf einen harten Kampf, in dem er nach dem zwischenzeitlichen 1:1-Satzausgleich wieder mit 1:2 zurücklag, um am Ende erneut auszugleichen. Teichert kam am Ende auf 555 Kegel und wurde erst im letzten Wurf durch eine Neun von Zapf abgefangen, der damit 557 Kegel und den ersten Punkt für Bad Wurzach erzielte. Nebenan kämpfte sich auch Fäßler zurück in die Partie. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung holte er sich die Sätze zwei bis vier und machte bei seinem 587:558-Sieg 29 Kegel gut.
Mit einem 1:1-Unentschieden nach Punkten und einem knappen Vorsprung von 27 Kegeln ging das Geislinger Mittelpaar Oliver Vogelbacher und Karl Weidenbacher auf die Bahnen. Vogelbacher bestätigte seine derzeit gute Form, dominierte seinen Kontrahenten Gerhard Weber deutlich und gewann trotz eines kurzen Hängers im dritten Durchgang mit 3:1 Sätzen und sehr guten 596:563 Kegeln. Weidenbacher hatte es mit dem Wurzacher Urgestein Rolf Hlawatschek zu tun, der seine Heimbahnen beherrscht wie kein anderer und das bekam der Geislinger auch zu spüren. Gegen den herausragend spielenden Hlawatschek (640 Kegel) agierte Weidenbacher (551) zu wechselhaft, um seinen Gegner ernsthaft in Gefahr bringen zu können und verlor glatt mit 0:4 Sätzen. Vor dem Schlussdrittel stand es nach Punkten 2:2 unentschieden, in der Gesamtkegelzahl führt jetzt Wurzach knapp mit 29 Kegeln.
Robin Winkler und David Kern, der nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback feierte, trafen auf das Wurzacher Duo Christoph Pflug und Maximilian Model. Auf der ersten Bahn gingen beide Geislinger mit 1:0 in Führung, Winkler gewann mit 139:134 Kegeln, Kern mit sehr starken 160:136 Kegeln, und egalisierten so den Rückstand in der Gesamtkegelzahl. Kern gab den zweiten Satz knapp ab (143:145), dagegen gewann Winkler erneut (150:135), was den KVG mit 13 Kegeln in Führung brachte. Das Spiel wog nun hin und her, keine Mannschaft schaffte es sich entscheidend abzusetzen. Winkler konnte seine Führung weiter ausbauen und entschied durch seine 3:0-Satzfühung sein Duell vorzeitig für sich, während Kern das 1:2 hinnehmen musste. Vor den letzten 30 Kugeln lag Geislingen mit gerade einmal 11 Kegeln in Führung und diese Schlussbahn sollte es noch einmal richtig in sich haben. Zunächst zogen die Wurzacher mit einem tollen Spiel in die Vollen wieder an den Gästen vorbei und als es fünf Kugeln vor Schluss so aussah, als könnte Wurzach den ihrerseits dringend benötigten Heimsieg einfahren, zeigten Model (gesamt 572 Kegel) und Pflug (542) plötzlich Nerven und boten Winkler (570) und Kern (574) eine allerletzte Chance zum Lucky Punch. Winkler und Kern ließen sich nicht zweimal bitten: Kern brachte in seinem vorletzten Wurf alle neun Kegel zu Fall, was ihm einen weiteren Wurf in die Vollen einbrachte, bei dem er nochmals sechs Kegel traf. Winkler hatte dann im allerletzten Wurf der Partie die Entscheidung buchstäblich in der Hand. Er hatte noch einen Kegel stehen und musste diesen für den Sieg treffen. Winkler behielt die Nerven, traf und machte so den Geislinger Auswärtssieg perfekt. Während die Wurzacher geschockt und mit leeren Händen dastanden, kannte der Jubel im Lager der Geislinger keine Grenzen. „Das war zwar keine Glanzleistung, aber wir haben kämpferisch überzeugt“, resümierte der erleichterte Karl Weidenbacher nach dem glücklichen Sieg. Bereits am nächsten Spieltag wartet die nächste schwierige Aufgabe im Titelrennen auf den KVG, wenn der Drittplatzierte SVH Königsbronn im BKC in Geislingen gastiert.
Stenogramm: SP Kegel MP
Arnold Zapf – Benjamin Teichert 2:2 557:555 1:0
Pascal Dosch – Herbert Fäßler 1:3 558:587 1:1
Gerhard Weber – Oliver Vogelbacher 1:3 563:596 1:2
Rolf Hlawatschek – Karl Weidenbacher 4:0 640:551 2:2
Christoph Pflug – Robin Winkler 1:3 542:570 2:3
Maximilian Model – David Kern 3:1 572:574 3:3
Gesamt: TSG Bad Wurzach – KV Geislingen 3432:3433 3:5