Bei den Württembergischen Einzelmeisterschaften war der KV Geislingen in der Männerkonkurrenz, die im Sindelfinger Glaspalast ausgetragen wurde, mit Marvin Kurz und David Kern gleich doppelt vertreten.
Im Feld der 21 Teilnehmer ging es am Samstag zunächst darum, sich für das Halbfinale mit den besten acht Startern zu qualifizieren. Marvin Kurz erwischte bei diesem Vorhaben einen denkbar schlechten Start (120 Kegel), ehe er sich vor allem durch sein hervorragendes Abräumen (235) kontinuierlich steigerte und am Ende noch sehr gute 586 Kegel auf die Anzeige brachte. Mit dieser Leistung nahm er nach den ersten zehn Startern vorübergehend den vierten Platz ein. Am Ende des Vorlaufs belegte Kurz allerdings den undankbaren neunten Platz, gerade einmal zehn Kegel fehlten ihm zum Weiterkommen.
Einer, der ihn noch überholte, war mit David Kern ausgerechnet sein Mannschaftskamerad beim KVG. Kern kam von Beginn an ausgezeichnet in das Turnier und wechselte nach den ersten beiden Bahnen mit 313 Kegeln. Nach einem kurzen Hänger am Ende des dritten Durchgangs fand Kern aber sofort wieder in die Spur und ließ keinen Zweifel mehr an seinem Halbfinaleinzug aufkommen. Mit ausgezeichneten 618 Kegeln lag Kern nach dem Vorlauf auf dem dritten Rag hinter Michael Reiter (640, SF Friedrichshafen) und Andre Gubitz (620, KC Schrezheim).
Im Halbfinale am Sonntag ging es dann in direkten Duellen „Mann gegen Mann“ weiter, wobei der Erste des Vorlaufs auf den Achten traf, der Zweite gegen den Siebten usw. Kern duellierte sich hier mit dem Vorlaufsechsten Bastian Hopp (Vortag 602 Kegel), der mit dem KC Schwabsberg in der 1. Bundesliga spielt. Der Geislinger musste nach einem verkorksten Volle (74 Kegel) trotz anschließendem sehr guten Abräumen den ersten Satz klar abgeben. Die Sätze zwei und drei führte Kern auf Augenhöhe mit Hopp, dennoch unterlag er beide Male knapp, wodurch der bereits aussichtslos mit 0:3 zurücklag.
„Körperlich war es am zweiten Tag schon schwierig. Trotzdem war ich im zweiten und dritten Durchgang zweimal knapp dran, aber in den entscheidenden Momenten hat dann doch die Erfahrung eines Bundesligakeglers den Unterschied gemacht“, resümierte der keineswegs enttäuschte Geislinger, der sich im letzten Durchgang bei insgesamt 556:622 Kegeln doch noch den Ehrenpunkt holte.
Den Württembergischen Meistertitel sicherte sich im Finale der besten Vier, das nach dem Punktesystem ausgetragen wurde, Andre Gubitz (16 Punkte, 641 Kegel), vor dem Schwabsberger Timo Alander (9/588), Bastian Hopp (8/576) und Michael Reiter (7/586).
Bei den Senioren A, die im Vorlauf in Stuttgart-Kaltental antraten, ging für den KVG Herbert Fäßler an Start. Der Geislinger begann zunächst verhalten (128), steigerte sich aber kontinuierlich, ehe er sich mit einer gewaltigen Schlussbahn (172) und insgesamt 594 Kegeln an die Spitze des Feldes setzte. Auf Rang zwei folgten Gabor Kinka (583, TSG Heilbronn), Heiko Butschek (570, TSV Westhausen) und Uwe Kappler (567, BSV Stuttgart-Nord).
Im Finale, das auf der Anlage des SKV Brackenheim ausgetragen wurde, leistete sich Fäßler nach einer ordentlichen Startbahn (143 Kegel) mit 117 Kegeln einen indiskutablen zweiten Durchgang. Zu diesem Zeitpunkt waren die stark aufspielenden Kinka (322) und Butschek (319) bereits deutlich an Fäßler vorbeigezogen und auch Kappler kam bis auf acht Kegel an den Geislinger heran. Fäßler fing sich aber wieder und spielte phasenweise ausgezeichnet. Zuerst schüttelte er Kappler ab, auf der Schlussbahn schien er dann sogar doch nochmal ganz vorne angreifen zu können, was ihm aber letztlich nicht mehr gelang.
Mit 565 Kegeln im Finale (gesamt 1159) belegte Fäßler den dritten Platz hinter Kinka (1176) und Butschek (1175). Zwar stehen dem Landesverband Württemberg bei den Deutschen Meisterschaften nur zwei Startplätze zu, da Kinka aber nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt und deshalb bei den nationalen Titelkämpfen nicht spielberechtigt ist, löste Fäßler als Dritter das Ticket zur „Deutschen“, die am 27./28. Juni in Freiburg ausgetragen wird.