Der KV Geislingen 2000 konnte den Tabellenführer der Verbandsliga, den EKC Lonsee, in einem nervenaufreibenden Spiel mit 6:2 Punkten bei 3431:3401 Kegeln besiegen.

Das Derby begann für die Geislinger Jan Schimmel und Matthias Reiter hervorragend. Schimmel konnte dank eines sehr konzentrierten Starts in Führung gehen, musste seinen Gegner Ihle-Krausch (560) aufgrund eines Durchhängers aber nochmal herankommen und sogar vorbeiziehen lassen. 3 Wurf vor Schluss lag Schimmel nahezu aussichtslos mit 19 Kegeln zurück, bevor er in einem denkwürdigen Endspurt drei Neuner in Serie spielte und sich mit 568 Kegeln seinen Mannschaftspunkt erkämpfte. Damit war die Stimmung im Kegelzentrum auf dem Höchststand, da auch Reiter ein tolles Spiel abliefern konnte. Mit konstanten Durchgängen auf einem sehr hohen Niveau mit 156, 163 und 160 Kegeln konnte er seinen Gegner Dieter Annasensl (589) früh auf Distanz bringen. Besonders im Abräumen war Reiter immer einen Tick voraus, sodass eine kleine Schwächephase am Ende kaum mehr ins Gewicht fiel. Mit dem Tagesbestwert von 612 Kegeln erzielte er abermals ein absolutes Topergebnis und sicherte den zweiten Mannschaftspunkt.
31 Kegel Vorsprung wandelten Christian Koller und Robin Winkler im Mittelpaar in 48 um. Koller konnte bereits zu Beginn einen Vorsprung gegenüber Fetzer (551) herausspielen, den er im Spielverlauf weiter vergrößerte. Vier sehr konstante Durchgänge und eine bemerkenswerte Sicherheit im Abräumen verhalfen ihm zum besten Räumergebnis des Tages von 216 Kegeln. Insgesamt musste Koller nur einen halben Satz abgeben und bezwang Fetzer mit guten 595 Kegeln deutlich. Robin Winkler fand indes trotz guter Form nicht sofort in die Spur. Dennoch konnte er die erste Spielhälfte lang an Ihle (552) dranbleiben und den zweiten Satz sogar für sich entscheiden. Auch Winkler musste eine schwächere Bahn hinnehmen, was ihn im letzten Durchgang enorm unter Zugzwang setzte. Diese Drucksituation meisterte er, indem er seinem Gegner auf der letzten Bahn noch 15 Kegel vom Vorsprung nehmen konnte. Am Ende blieb Winklers Zählwerk bei 525 Kegeln stehen.
Es kündigte sich eine sehr enge Schlussphase an, die teilweise an Spannung kaum zu überbieten war. Oliver Vogelbacher fand nie wirklich zu seinem Spiel und musste alle vier Sätze an Denis Annasensl (598) abgeben. Vier ausbaufähige Durchgänge brachten Vogelbacher am Ende 519 Kegel ein. Die Lonseer Gäste kamen zwischenzeitlich auf weniger als 10 Kegel heran, doch David Kern behielt die Nerven und sicherte den Sieg ab. Kern agierte das komplette Spiel über sehr zielstrebig und schuf sich dank einer tollen zweiten Bahn, auf der er eine Schwächephase seines Gegners Merz (551) ausnutzte, einen Vorsprung von über 20 Kegeln. Dennoch ließ Kern, mit der Gesamtholzzahl im Hinterkopf, nie nach und steigerte sich im Spielverlauf immer weiter. In den letzten 30 Würfen, in denen die Lonseer nochmals aufdrehten, spielte Kern in den entscheidenden Momenten Achter und Neuner und schraubte sein Ergebnis mit einer 163er Schlussbahn auf ebenfalls 612 Kegel. Seinen Mannschaftspunkt hatte Kern bereits nach drei Durchgängen sicher. Auch Vogelbacher kämpfte bis zum Schluss und verhalf mit einigen guten Würfen zur Rettung des Vorsprungs bis ins Ziel.
Zwar ließ die Gesamtkegelzahl mit 3431 Kegeln noch etwas Luft nach oben, ein solches Derby kann man aber in den meisten Fällen nur über starken Willen und Kampfgeist gewinnen. Beides konnte die junge Geislinger Mannschaft wieder unter Beweis stellen und feierte zurecht ein erfolgreiches Saisonhighlight. Zudem ist der Klassenerhalt nun auch rechnerisch perfekt.