In einem wilden Spiel konnte der KV Geislingen 2000 einen unerwarteten Auswärtssieg erkämpfen. Dem ESV Aulendorf rang das Verbandsligateam ein 6:2 bei 3447:3391 Kegeln ab.
In dem Bewusstsein, beim ESV Aulendorf durchaus etwas Zählbares mitnehmen zu können, auch wenn dies einer Mammutaufgabe glich, starteten auf Geislinger Seite Karl Weidenbacher und Marvin Kurz ins Spiel. Doch eine gewaltige Ernüchterung sollte direkt einsetzen. Weidenbacher hatte es in seinem Duell mit dem stärksten Aulendorfer Fabian Weber (608) zu tun und fand nicht ins Spiel. Mitte um Mitte bescherten ihm Dreier und Fünfer nahezu im Sekundentakt. Am Ende konnte Weidenbacher mit 516 Kegeln nichts ausrichten. Ähnliches war bei Kurz zu sehen, auch seine Kugeln schlugen viel zu oft zu zentral ein und verfehlten im Abräumen einige Kegel, was zu vielen Fehlwürfen führte. Mit einem Kraftakt auf der letzten Bahn musste er sich auf seine 520 Kegel kämpfen und unterlag Marco Schmidt (519) mit 1:3 Sätzen.
91 Kegel Rückstand und 0:2 Mannschaftspunkte schienen bei der Heimstärke des Aulendorfer Teams schon eine Vorentscheidung zu sein. So richtig aufgeben wollten Jan Schimmel und Benjamin Teichert im Mittelpaar allerdings nicht. Beide starteten gut in ihr Spiel, Teichert sogar furios, und holten direkt zu Beginn einige Kegel auf. Spätestens nach der dritten Bahn im Mittelpaar war das Spiel insgesamt wieder ausgeglichen, dem KV gelang das Comeback. Schimmel, recht konstant agierend, hatte in einem spannenden Duell auf Augenhöhe am Ende die Nase knapp vorne und besiegte Christoph Lämmle (564) in einem Krimi mit 572 Kegeln und 2:2 Sätzen mit den letzten Kugeln. Teichert hingegen ließ keine Zweifel am Ausgang seines Duells aufkommen. Er hielt sein Niveau auf einem sehr hohen Level und schraubte seine persönliche Bestleistung an diesem Tage dank hervorragender Zahlen in die Vollen auf 615 Kegel. Er fertigte Kai Lämmle (545) mit dieser Vorstellung mit 4:0 Sätzen ab und sorgte für greifbare Spannung im Schlusspaar.
In diesem zeigte auch David Kern eine super Leistung und gewann, nachdem er den ersten Satz an Louis Schwägler (555) abgeben musste, die verbleibenden drei Bahnen ungefährdet und mit guten Holzzahlen. Mit 593 Kegeln nahm er seinem Gegenspieler entscheidende Kegel ab und lenkte das Spiel in Richtung Auswärtssieg. Trotz der hervorragenden kämpferischen Leistung des gesamten Teams, die durchaus herauszuheben ist, avancierte besonders einer zum Matchwinner. Robin Winkler spulte nämlich eine herausragende Leistung ab. Mit zwei Weltklassebahnen von jeweils 169 Kegeln zu Beginn brachte er sich früh auf 600er-Kurs und behielt diesen durchweg bei. Den sehr heimstarken Oliver Lämmle (600) besiegte er glatt und souverän mit 4:0 Sätzen. Auch als die 600er Marke geknackt war, ließ Winkler nicht nach und sorgte ebenfalls für eine neue persönliche Bestleistung. Mit famosen 631 Kegeln brachte er den Auswärtserfolg in trockene Tücher und seine Mitspieler zum ausgelassenen Jubeln.
Mit dem Sieg an der Schussen verschafft sich der KV einen Vorteil im Abstiegskampf und gewinnt zwei Punkte, die nur wenige Teams dort erringen konnten. Am kommenden Samstag ist die TSG Bad Wurzach zu Gast in der Fünftälerstadt.